Die Stifterin
Ab heute heißt du Sara
1988
Das Buch »Ich trug den gelben Stern« wird der Auslöser für das »vierte Leben« der Inge Deutschkron: Volker Ludwig, Leiter des Berliner GRIPS-Theaters, einem Kinder- und Jugendtheater, will es als Theaterstück auf die Bühne bringen und bittet um ihre Hilfe. Zunächst skeptisch, fliegt sie 1988 doch nach Berlin und findet dort eine neue Herausforderung. Bereits kurz nach der Premiere wird sie in Schulen eingeladen, um dort von ihren Erlebnissen zu erzählen – eine Aufgabe, der sie enthusiastisch nachgeht. Bei den Jugendlichen findet sie das unvoreingenommene Interesse, das sie bei den Älteren so lange vermisst hat. Inge Deutschkron beginnt zwischen Tel Aviv und Berlin hin- und herzupendeln. Das Theaterstück “Ab heute heißt du Sara” wird zwischen 1989 und 2009 mehr als 300mal im GRIPS-Theater aufgeführt, und in 25 Theatern in den alten Bundesländern nachinszeniert.

Foto: Margrit Schmidt
1992
Seit 1992 lebt Inge Deutschkron als freie Schriftstellerin in Tel Aviv und Berlin. Die Gründung des Fördervereins „Blindes Vertrauen“, das große Interesse an ihrem Theaterstück „Ab heute heißt Du Sara“ und die vielen Anfragen nach Gesprächen von Schulen in Berlin bewegen Inge Deutschkron, die Wohnung in Tel Aviv im Jahr 2001 aufzugeben und wieder ganz nach Berlin zurückzukehren. Die Gespräche mit Kindern und Jugendlichen bleiben für sie eine besonders wichtige Aufgabe.
2004
Im Jahr 2004 wird auf Initiative von Inge Deutschkron das „Blumenstrauß-Projekt“ ins Leben gerufen: Eine jährliche Begegnung zwischen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die die NS-Verfolgung überlebt haben, und Berliner Schülerinnen und Schülern am 27. Januar, dem internationalen Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz.
2011
Auf Initiative von Inge Deutschkron gedenkt Berlin seit dem 18. Oktober 2011 jährlich der Berliner Jüdinnen und Juden, die zum ersten Mal am 18. Oktober 1941 vom Gleis 17 des Bahnhofs Berlin-Grunewald “in den Osten” deportiert worden sind.

2013
Am 30. Januar 2013 spricht Inge Deutschkron im Deutschen Bundestag zum Gedenken an die Opfer des NS-Regimes - 80 Jahre nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Der Titel ihrer bewegenden Rede ist „Zerrissenes Leben" (Video und Redetext).
Inge Deutschkron hat sich engagiert und vehement dafür eingesetzt, dass in Berlin eine Straße nach Otto Weidt benannt wird. Ihr Engagement hat dazu geführt, dass sie am 17. April 2018 einen ersten Spatenstich ausführen konnte am Otto Weidt Platz, einem großen Platz in der neuen Europa-City am Berliner Hauptbahnhof.
2018
Am 26. Juni 2018 wird Inge Deutschkron Ehrenbürgerin von Berlin.